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August 2017: Silos, Gärten, Tänzer
Markus Fritsch (WNZ)
Roderich Helmer wiederum zeichnet die Tänzer und Tänzerinnen der Tanzcompagnie, hält ihre Bewegung auf Papierrollen fest, was Schnelligkeit verlangt, denn das Motiv hält nicht still.
Auf einer dieser großen Zeichnungen von Roderich Helmer kann man sogar laufen und sie – ungewohnt und speziell – in der unmittelbaren Aufsicht betrachten. Im zweiten Raum ist eine lange Papierrolle mit den abgebildeten Tänzern ausgelegt. Darauf liegen durchsichtige Schutzplatten, so dass man bequem auf der Kunst laufen und die Körper betrachten kann. Nur zögerlich trauten sich die Besucher, über die Zeichnung zu laufen. Zu groß die Furcht, etwas zu beschädigen, und die Scheu, die Kunst mit Füßen zu treten.
Roderich Helmers Bilder halten fest, was sich in Raum und in der Zeit abspielt, verdichtet dies auf zwei Dimensionen und macht doch, wie erwähnt, die Kunst wieder räumlich erfahrbar, sagte Heiland. Sei es in der Draufsicht oder wie im ersten Raum der Galerie, wo zwei lange Papierrollen wandfüllend und von der Zugluft leicht bewegt hängen.
Fazit: Die drei Künstler belegen, dass die Zeichnung als Ausdrucksmittel spannend und interessant ist, weil die Reaktion auf das Motiv schnell, sofort und gerne vor Ort passiert, aber auch den Blick für Details wie für das Wesentliche verlangt. Und dies gelte es, mit Stift, Pinsel direkt als Umsetzung eines künstlerischen Ausdrucks aufs Papier zu bringen.
Die Ausstellung „Zeichnung ³“ ist noch bis zum 24. September 2017 in der Galerie des Wetzlarer Kunstvereins „Altes Rathaus“, Hauser Gasse 17, in Wetzlar zu sehen. Öffnungszeiten: freitags 16 bis 18 Uhr, samstags 11 bis 14.30 Uhr und sonntags 13 bis 16 Uhr.
Roderich Helmer, Wolfgang Michaeli, Christian Sämann – drei Künstler, drei Stile, dreimal die Möglichkeit, sich mit unterschiedlichen Zeichnungen zu beschäftigen.
Sonntag hat der Wetzlarer Kunstverein ihre Ausstellung „Zeichnung ³“ eröffnet.
Lange Zeit wurde die Zeichnung als künstlerisches Ausdrucksmittel zu Unrecht unterbewertet. Diese Ausstellung zeigt unter anderem, wie sich Künstler in der inzwischen eigenständigen Technik der Zeichnung unmittelbar äußern.
Vorsitzender Gert Heiland begrüßte rund 80 Vernissage-Gäste in der WKV-Galerie und ging in seiner Einführungsrede auf die Stile und Themen der Zeichner ein.
Zementsilosund botanischer Garten, aber Tänzerin der Bewegung festgehalten
Christian Sämann präsentiert in seinen Arbeiten Relikte unserer industriellen Vergangenheit: die inzwischen gesprengten Zementsilos in Niedergirmes. „Haben Sie sie vermisst?“, fragte Heiland in die Runde, wohl kaum. Indes: Nun, vor Sämanns Bildern, werde man doch etwas wehmütig. Denn sie zeigen uns Dinge, wie sie waren und wie sie (ver-)gingen. Daher seien diese Kunstwerke auch dokumentarisch, bannen Industrie- und Stadtgeschichte.
Etwas mit dem Vergehen von Architektur und Natur haben auch die Zeichnungen von Wolfgang Michaeli zu tun. Er hat sich daran gemacht, den alten botanischen Garten in Gießen zeichnerisch zu ergründen. Ein Abriss der Gebäude ist geplant. Michaeli hat sich nicht nur den architektonischen Teil des Gartens vorgenommen, sondern auch die Pflanzen selbst. In vielen verschiedenen zeichnerischen Techniken hat er dies umgesetzt. So erkenne man auf den Bildern Strukturen selbst da, wo man es nicht vermutet, in den Blättern.
Ab 20. August 2017: Zeichnungen
Die Sommerpause in der Galerie nähert sich dem Ende. Die nächste Vernissage ist am Sonntag, dem 20. August. Beginn ist um 11 Uhr. Zu sehen sind Zeichnungen, und zwar von Roderich Helmer, Wolfgang Michaeli und Christian Sämann. Letzterer hat auch Erinnerungen an alte Bekannte dabei, die Zementtürme in Niedergirmes.
Juni 2017: Dies & Das
Sommerpause im Kunstverein.
Am 20. August geht es weiter mit Zeichnungen von Roderich Helmer, Wolfgang Michaeli und Christian Sämann.
Die Hessiale wird am 2. Juni in Marburg eröffnet. Im Kunstverein sind auch Mitglieder des WKV bzw. Künstlerinnen vertreten, die im WKV zu Gast waren. So sieht man Arbeiten von Renate Brühl, Ingrid Hermentin und Regina Schnersch.
Christian Sämann zeigt im Stadt- und Industriemuseum sowie in einem Gang des Viseums derzeit Bilder unter dem Motto "Ansichten von Wetzlar". Die Druckgrafiken, Aquarelle und Zeichnungen sind bis zum 25. Juni zu sehen.
Die Nacht der Galerien am 9. Juni war nicht so gut besucht wie die 2016, aber doch immerhin so gut, dass in den 17 Stationen bis Mitternacht etwas los gewesen ist. Links im Stadthaus, rechts mit Christian Sämann im Stadtmuseum (Fotos: Lademann)
Im Ateliergarten in der Colchesteranlage präsentiert sich der WKV am Samstag von 11 bis 18 Uhr. Im Rahmen der Wetzlarer Kulturtage informieren Künstlergruppen und -Organisationen über ihre Arbeit, lassen sich Künstler bei der Arbeit zusehen. Zudem findet in der ganzen Altstadt ein Kulturfest statt. Info unter: www.wetzlar.de/rathaus/aktuelles/pressemitteilungen/2017/2017_06/kunsttage.php
Die documenta in Kassel ist eröffnet. Einen ersten Einblick gibt Dr. Susanne Ließegang am 26. Juni um 19 Uhr in der Schnitzlerschen Buchhandlung. Beginn 19 Uhr. Es ist eine Anmeldung erforderlich unter 06441 45101.
Juni 2017: Castelli im WKV
Die Nacht der Galerien 2018 wirft ihre Schatten voraus. Gast in Kunstverein, Galerie am Dom, Stadthaus und im Stadtmuseum wird voraussichtlich der Schweizer Künstler Luciano Castelli sein.
Er hat mit Elivra Bach, Salome und Rainer Fetting gearbeitet. Kürzlich war Castelli in Wetzlar und hat sich die Räume angeschaut, die kleinen, feinen des Kunstvereins fand er "super" und hatte auch schon Ideen, was er hier zeigen könnte.
Wer mehr wissen will: www.lucianocastelli.com
Juni 2017:
Impressionen vom Ateliergarten
18. Juni 2017: Trauer um Marion Vasil
Der Wetzlarer Kunstverein trauert um Marion Vasil. Die Künstlersprecherin ist am Mittwoch plötzlich verstorben.
Wir werden sie im Herzen bewahren.
Juni 2017: 30 Blicke auf das Ich
Der Mensch ist in der Lage, vor einem Spiegel stehend, sein Ebenbild zu erkennen – spiegelverkehrt, auf sein momentanes Äußeres, seine Mimik beschränkt. Der Ist-Zustand. Das Spiegelbild ist längst keine Kopie des eigenen Ichs, sondern ein rein augenblickliches wie bereits „modifiziertes“ Eben-Bild eben. Wetzlar Der Mensch ist in der Lage, vor einem Spiegel stehend, sein Ebenbild zu erkennen – spiegelverkehrt, auf sein momentanes Äußeres, seine Mimik beschränkt. Der Ist-Zustand. Das Spiegelbild ist längst keine Kopie des eigenen Ichs, sondern ein rein augenblickliches wie bereits „modifiziertes“ Eben-Bild eben
Wie vielschichtig das Thema „Ebenbilder“ ist, zeigen 16 Aktive des Wetzlarer Kunstvereins in ihrer Jahresausstellungen im Stadthaus am Dom. Sie wurde am Freitagabend zum Auftakt der „Nacht der Galerien“ vor rund 70 Besuchern eröffnet.
Insgesamt 30 Werke – Malerei, Zeichnung, Druckgrafik, Collage, Fotografie, Skulptur – zeugen von sehr individuellen Herangehensweisen an das Thema. Bereits in ihren einführenden Worten verwies Ulrike Sott (Kulturamt) darauf, dass dies schon allein die Bandbreite an Synonymen bedinge.
Ein klassischer künstlerischer Weg ist das Portrait von sich selbst oder von anderen. Doch Gestaltungs- und Ausdruckstiefe sind auch hier mannigfaltig: realistisches, verfremdetes oder abstraktes Abbild? Soll eine bestimmte Gemütsregung oder gleich ein tiefgründiges Seelenbild wiedergegeben werden?
Anne Held hat sich für Selbstportraits entschieden und fünf kleinformatige, aus Fotografie mit i-Painting gestaltete farbige Stimmungsbilder geschaffen. Mal Silhouetten, mal verschwommen schemenhaft, mal konturenhaft oder in der Dunkelheit verborgend, äußern sich Heiterkeit, Traurigkeit oder Nachdenklichkeit.
In ihrer Bleistift- und Bleipaste-Zeichnung „Gesichter eines Lebens“ hat hingegen Gabriele Hünninger zwar ebenfalls dem Portrait einer einzigen Person zugewandt, doch die Gruppe aus fünf verwobenen Köpfen spricht aus verschiedenen Lebensstationen heraus miteinander und zeugt von einer allmählichen äußerlichen Transformation – die Ähnlichkeit aber bleibt.
Und wer doch mal in den Spiegel schaut, erkennt vielleicht nicht nur sich selbst, sondern auch eine gewisse Ähnlichkeit des Haustiers mit Herrchen oder Frauchen. Dies scheint Holle Klein in einer comicartigen kleinformatigen Serie von Acrylbildern humorvoll in Szene zu setzen.
Apropos Spiegelung: Fotograf Lamar Dreuth wendet sich statt dem Menschen in seinem Werk „Schilf“ der Natur zu. Monochrom und sehr kontrastreich entwickelt, formt sich die Spiegelung des Gewächses sowohl im Wasser als auch auf vertikaler Achse zu einem kaleidoskopartigen, fast schon abstrakten Ebenbild-Geflecht. Auf Vervielfältigung, Gleichnis setzt Fotografenkollege Holger Daberkow: In seinen „Ebenbildern“ fügt er dem Motiv von in Reih und Glied drapierten Weingläsern ein weiteres hintenan, das eine Doppelung eines kleinen laufenden Mädchens zeigt – so, als wäre das genetische Clonen geglückt.
Wenn man den Menschen als Ebenbild Gottes verstehen will, dann dürfen auch Akte nicht fehlen: Roderich Helmer zeigt in seinem Triptychon „Einblicke“ ebensolche in sinnlicher, fragiler Natur mit feinem Strich.
Mann und Frau sind auch Thema der „Einzelgänger“-Tiefdrucke von Renate Mergehenn: Die Ebenbilder sind auf figürliche Silhouetten reduziert, „die wie Schablonen zusammengehören und sich dennoch getrennt im Nichts gegenüberstehen“, so Sott.
Ähnlich reduziert auf das Wesentliche kommt die einzige Skulptur der Ausstellung: Regina Schnerschs menschengroßes Gebilde aus schwedischem Labrador-Naturstein lässt eine schlanke, körperliche Gestalt erahnen – doch ob weiblich oder männlich, bleibt ungewiss. Die aus Offenbach stammende und jüngst nach Marburg gezogene Bildhauerin ist das neueste Mitglied des Wetzlarer Kunstverein.
Zu den ausstellenden Künstlern zählen noch Renate Bechthold, Erich Biemer, Renate Brühl, Renate Donecker, Hans-Jürgen Hädicke, Ingrid Lütjens, Renate Mergehenn, Wolfgang Michaeli
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Mai 2017: Hans-Jürgen Hädickes Zeichenwelt
Von Klaus- J. Frahm
„Hans-Jürgen Hädicke macht es uns nicht so einfach, um nicht zu sagen, seine Zeichen und Symbole weigern sich mitunter, uns ihren Sinn zu offenbaren“, sagte Gert Heiland. Der Vorsitzende des Wetzlarer Kunstvereins stellte in seiner Eröffnungsrede zur aktuellen Ausstellung in der Galerie des Vereins im Alten Rathaus einen Künstler vor, dessen Botschaften nur schwer zu greifen sind. „Zeichen“ nennt Hans- Jürgen Hädicke seine Ausstellung, zu deren Vernissage 50 Besucher in die Galerie des Kunstvereins kamen.
Die Wand-Arbeiten wirken auf den ersten Blick wie Schaukästchen und verlocken dazu hinein zu schauen und die Irritation zuzulassen. Büsten, Menschenköpfe oder auch verschlungene Bänder innerhalb der Kästchen stellen die Betrachter vor Rätsel.
Und die Tafelbilder? „Hädickes Zeichen sind lupenreine grafische Elemente, in einen neuen Kontext gesetzt“, so Heiland. Sie seien Interpretationen, Typografien, die sich anlehnten an bestehende Zeichen und Symbole, sie führten diese weiter oder von ihnen weg. Manche der Zeichen seien auch freie Entwicklungen des Künstlers.
Die großformatigen Bilder, die Hädicke in seiner Werkreihe „Zeichen“ schafft, wirken wie Botschaften in geheimnisvoller Schrift. Der düstere Untergrund in Mischtechnik geschaffen, lässt ebenso Düsteres in den Botschaften erahnen, die Bilder bleiben die Erklärung aber schuldig.
„Es sind Interpretationen, sowohl typografischer, als auch symbolgrafischer oder frei entwickelter Zeichen“, schreibt Hädicke in dem Flyer zur Ausstellung. So seien nicht lesbare und es gelte nicht, sinnhafte Darstellung zu entdecken, es gehe nicht um eine Deutung, sondern um Wahrnehmung und Empfindung.
Die Ausstellung „Zeichen" ist bis zum 25. Juni in der Galerie des Wetzlarer Kunstvereins im Alten Rathaus, Hauser Gasse 17, Wetzlar zu sehen. Geöffnet ist freitags von 16 bis 18 Uhr, samstags von 11 bis 14:30 Uhr und sonntags von 13 bis 16 Uhr. Der Eintritt ist frei.
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